Monica Camaggi

 

Die Poesie von Monica Camaggi lässt den Schöpfungsakt nicht zu, weil das Kunstwerk aus der Natur entspringt und in jeder Hinsicht der Ausdruck des Lebendigen und nicht Ausführung der  etaphysischen Absicht ist, die Natur der Logik der Beständigkeit zu unterwerfen. Die Beziehung, die sich zwischen dem Kunstwerk und der Natur entwickelt, nimmt die Züge eines dynamischen Gleichgewichts an, in dem die Künstlerin, weit davon entfernt mit seherischen Fähigkeiten ausgestattet zu sein, als einfache Vermittlerin agiert, die über das erforderliche Rüstzeug verfügt, Wesen, die auf ein heimliches Gedächtnis zurückgehen und die sich sonst nicht ausdrücken könnten, Stimme zu verleihen und ihnen die Möglichkeit zum Dialog zu bieten.

Die bevorzugten Techniken der Künstlerin (Frottage, Emulsionen, Abgüsse) rauben dem Kunstwerk dieses pulsierende Herzstück nicht, das die Form zur Materie zurückführt, sie bewahren dessen Spuren so sehr, dass man, in Übereinstimmung mit den Theorien von Didi Hubermann, sagen kann, dass im künstlerischen Schaffen der Künstlerin Camaggi, sich die Matrize und der Abdruck bis hin zum Verschmelzen decken. In dieser Aufeinanderfolge von Auf- und Abbewegungen durch die die Materie zur Kunst wird und die Kunst in die Materie eintaucht, ist die Künstlerin bemüht, den Augenblick zu erfassen, in dem die Verwandlung geschieht, um dem Betrachter ein unfertiges, in einer hybriden Dimension schwebendes und der Gewalt des Blickes nahezu ausgesetztes Produkt zu bieten.